Altonaischer Mercurius / Altonaer Mercur

Der Altonaische Mercurius wurde 1688 vom Buchdrucker Christian Reimers in Altona gegründet, in Konkurrenz zur Heuß’schen Zeitung und anderen erfolgreichen publizistischen Unternehmungen. Musste der Mercurius in den ersten Jahrzehnten des Bestehens noch versuchen, u.a. durch Untertitel-Anleihen bei Daniel Hartnacks Relation aus dem Parnasso oder dem Correspondenten seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen, begann er sich im Laufe des 18. Jahrhunderts zu einer der bekanntesten deutschen Zeitungen zu entwickeln. Er erreichte einen großen Leserkreis im deutschen Reich und in Dänemark. Die gelehrten Teile hatte der Mercurius Anfang der 1740er Jahre abgelegt; es war fortan ein rein politisches Blatt.

1789 lag der Absatz bei rund 5.000 Exemplaren und stand damit trotz Ausschaltung der Altonaer Konkurrenz im Schatten der beiden großen Hamburger Nachrichtenblätter Correspondent und Relations-Courier. Die Zeitung profitierte jedoch vom Insertionszwang im dänischen Staat. Den halbamtlichen Charakter betonte sie nach dem Titelwechsel zu Altonaer Mercur 1839 und mehreren Formatvergrößerungen seit 1848 mit dem Untertitel Zeitung und Intelligenzblatt [später: Anzeige-Blatt] für die Herzogthümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. 1875 konnte sie der Konkurrenz der moderneren Altonaer Nachrichten nicht mehr standhalten und stellte das Erscheinen ein.


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Literatur:

  • Böning, Holger: Periodische Presse. Kommunikation und Aufklärung. Hamburg und Altona als Beispiel. Bremen 2002 (Presse und Geschichte. Neue Beiträge 6), S. 36-41.