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Die Zeitung ist hervorgegangen aus der Liste der angekommenen Fremden in Hamburg, die seit dem 22. Juli 1828 täglich der Wochenschrift Hamburger Beobachter beigelegt wurde. 1852 wurden beide zur Morgenzeitung vereinigt. Diese ging mit dem 23. September 1864 ein, nachdem ihr das Hamburger Fremdenblatt seit dem 10. Dezember 1863 – dessen eigentliches Geburtsdatum – als Abendblatt beigegeben worden war. Seit dem 24. September 1864 gibt es dann nur noch das abends erscheinende Hamburger Fremdenblatt, das seine Jahrgänge jedoch von 1828 an zählt.
Als liberales und wirtschaftsorientiertes Organ nahm es quantitativ und qualitativ stetig an Bedeutung zu. Das Fremdenblatt war innovativ u.a. mit der ersten Kupfertiefdruckbeilage am 19. März 1911, zunächst unregelmäßig eingefügt, seit Oktober 1912 als tägliche Illustrierte Rundschau, die sich später zur Hamburger Illustrierten verselbständigte.
Mit der „Kriegssonderausgabe“ am Morgen des 2. August 1914 begann das täglich zweimalige Erscheinen, das bis zum Ende beibehalten wurde. Infolge der Kriegsereignisse bildete das Hamburger Fremdenblatt zusammen mit dem Hamburger Tageblatt und dem Hamburger Anzeiger vom 25. Juli bis 17. August 1943 und endgültig ab 1. September 1944 bis zum 2. Mai 1945 die Hamburger Zeitung.
Es wurde nicht nur im Norden Deutschlands und auch im ganzen Deutschen Reich als Leitmedium wahrgenommen, sondern es entwickelte sich auch zu einer der im Ausland sichtbarsten deutschen Zeitungen. Das Fremdenblatt war die einzige Hamburger Tageszeitung der späten Weimarer Republik mit nennenswertem überregionalem Absatz: 30-35.000 Exemplare (20-25 % der Druckauflage) gingen nach auswärts. Es gehörte Ende der 1920er Jahre mit dem Hamburger Anzeiger zusammen „mit Druckauflagen von jeweils 150.000 Exemplaren schon zu den auflagenstärksten Tageszeitungen im Deutschen Reich“.
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Bestandshaltende Institution:
Literatur:
- Baasch, Ernst: Geschichte des hamburgischen Zeitungswesens von den Anfängen bis 1914. Hamburg 1930.
- Böning, Holger: Periodische Presse. Kommunikation und Aufklärung. Hamburg und Altona als Beispiel. Bremen 2002 (Presse und Geschichte. Neue Beiträge 6).
- Fromme, Jürgen: Hamburger Fremdenblatt (1828-1945). In: Heinz-Dietrich Fischer (Hrsg.): Deutsche Zeitungen des 17. bis 20. Jahrhunderts. Pullach bei München 1972, S. 159-176.
- Führer, Karl Christian: Medienmetropole Hamburg. Mediale Öffentlichkeiten 1930-1960. München / Hamburg 2008 (Forum Zeitgeschichte 20).
- Herrmann, Alfred: Hamburg und das Hamburger Fremdenblatt. Zum hundertjährigen Bestehen des Blattes 1828-1928. Hamburg 1928.
- Obst, Arthur: Geschichte des Hamburger Fremdenblattes. Zum Andenken an Friedrich Menck. Hamburg 1907.